Wir nähern uns der Westküste und werden so wie es aussieht zehn Tage früher ankommen als geplant. Weil wir alle unterbekommen wollen, werden es ab jetzt immer zwei Namen pro Camp werden.
Seit 1991 besteht das Messpunktefeld von Prof. Dr.-Ing. Manfred Stober, wo wir uns seit gestern Abend befinden und wo wir die nächsten zwei Tage Messungen vornehmen werden. Anhand eines Pegelnetzes (80 km von der Westküste auf dem Inlandeis) werden in einer Langzeitstudie die Fließgeschwindigkeit, die Verformung der Eisoberfläche sowie die Veränderung der Eishöhe beobachtet. Des Weiteren werden Höhenmodelle der Eisoberfläche abgeleitet. Die Werte werden zur Modellierung des grönländischen Eisschildes und zum Vergleich mit der globalen Klimaänderung benötigt. Wir müssen mit der Antenne die Höhe und genaue Position von 48 Punkten auf einer Fläche von 5km² ermitteln. Mit einer Sonde wird die Höhe bis zu Blankeis gemessen, interessant ist dann die Höhe des Punktes auf dem blanken Eis. Die momentane Schneehöhe liegt bei 1,5m. Unseren Messungen zufolge glauben wir, dass bei manchen Punkten schon seit 2014 vier Meter weniger Eis da ist. Müssen warten, welche Werte die Wissenschaftler ausrechnen. Waren den ganzen Tag bei Sonnenschein beschäftigt und sind einige Schritte mit Johanna Deml gegangen. Abends drehte der Wind auf Süd-West und wir konnten zum ersten Mal das Meer riechen. Erinnerungen an Ilulissat werden wach: Algen, Meer, Schlittenhunde… Bald sind wir dort. Heute kommt die zweite Hälfte der Punkte. Das Abendessen gestern Abend haben wir in Anwesenheit von Marion Jehle sehr genossen. 🙂
Aktueller Standort: https://share.garmin.com/Heimexpedition2021
Eine Antwort
Ich lese immer fleißig euren Bericht… weiterhin viel Erfolg